Rösterei für Spezialitätenkaffee aus Kerpen

Brührezept für den Taipiplaya mit der Mokka-Kanne

Ein Brührezept für den Taipiplaya mit der Mokka-Kanne. Inspiriert wurde ich bei dem Rezept von einem Video der Kaffeemacher:innen aus der Schweiz.

Brührezept für den Taipiplaya mit der Mokka-Kanne
Taipiplaya - trocken aufbereitete Bohne aus Bolivien

Die Mokka-Kanne ist sehr beliebt und in vielen Haushalten vertreten. Auch knack coffee Kunden haben mir berichtet, dass sie leckere Kaffees mit meinen Röstungen in der Bialetti gebrüht haben.

Ich finde das Brühen mit der Mokka-Kanne eine echte Herausforderung. Nicht weil es aufwendig oder kompliziert wäre, sondern weil die Wiederholbarkeit zu wünschen übrig lässt. Es ist schwierig, immer wieder das gleiche Ergebnis zu produzieren.

Der Taipiplaya, als natürlich aufbereitete Bohne, ist sehr gut dafür geeignet in einer Mokka-Kanne zubereitet zu werden. Er schmeckt auch noch gut, wenn etwas mehr Bitterstoffe in der Tasse landen, was bei der Bialetti öfter mal der Fall ist.

Weitere Rezepte und Anleitungen gibt es übrigens hier.

Taipiplaya - Natural aus Bolivien

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Mehr Infos zum Taipiplaya, sowie Rezepte und Links findest du in diesem Beitrag.


Brührezept

Das Rezept habe ich mir nicht selbst ausgedacht, ich wurde inspiriert von einem Video der Kaffeemacher:innen. Mit dem vorgestellten Rezept hat Felix den zweiten Platz bei der Schweizer Mokka-Kannen Meisterschaft belegt. Als ich es mit dem Taipiplaya ausprobiert habe, war ich vom Ergebnis in der Tasse begeistert.

Das außergewöhnliche an diesem Rezept ist der Mahlgrad: er ist nahezu espresso-fein. In der Regel liegt er für die Bialetti irgendwo zwischen Espresso und Filter. Bei der Comandante wären das zwischen 15 und 20 Clicks. Für das Rezept mit dem Taipiplaya bin ich jedoch weit darunter.

Bei diesem Mahlgrad landen die feinen Kaffeeteilchen später in der Tasse - ähnlich wie bei der French-Press. Aus diesem Grund verwendet Felix einen Filter. Auch das ist eher ungewöhnlich bei der Mokka-Kanne.

Die Filter kann man sich einfach aus normalem Filterpapier ausschneiden. Ich habe die Aeropress Filter genommen und das Sieb der Bialetti als Schablone verwendet (siehe Foto unten).

Filter-Schablone für Mokka-Kanne
Filter-Schablone für Mokka-Kanne

Übersicht

Brüher: Bialetti klein
Verhältnis: 60 g Wasser zu 6 g Taipiplaya (1:10)
Wassertemperatur: 100 C°
Wasser: Volvic
Filterpapier: 1 x Aeropress Filter zugeschnitten
Gesamtzeit: ca. 2:00 Minuten
Mahlgrad: 10 Clicks mit der Comandante C40 MK4 (ca. 300 Microns)

Mahlgrad Details

Mahlgrad

Schritt für Schritt

Nach dem Mahlen der Bohnen fülle ich diese direkt in das Sieb und stelle es zur Seite. Bei meiner kleinen Bialetti ist das Einfüllen etwas schwierig und es geht oft was daneben. Bei größeren Modellen ist das einfacher. Solltet ihr ein WDT-Tool zur Hand haben, dann empfiehlt es sich das Mahlgut noch einmal aufzulockern, um Klümpchenbildung zu vermeiden.

Mahlgut
WDT zum Auflockern verwenden

Damit der Filter beim Zudrehen nicht runterfällt, mache ich ihn kurz vor dem Eingießen des Wassers feucht und klebe ihn an die Dichtung aus Gummi. Er muss gut feucht sein, sonst haftet er nicht richtig. Mir ist schon passiert, dass sich der Filter gelöst und beim Zuschrauben verklemmt hat. Das Wasser ist dann später am Gewinde ausgetreten und ich musste den Brühvorgang wiederholen.

1. Schritt

00:00 | Herdplatte vorheizen. Bei meinem Elektroherd schalte ich die Platte auf Stufe 5 von 9.

2. Schritt

00:00 | 60 g kochendes Wasser in die Kanne einfüllen, das Sieb mit dem Mahlgut einsetzen und schnell zudrehen - Vorsicht, die Kanne wird sehr schnell heiß!

3. Schritt - Kanne auf die Herdplatte stellen

00:00 | Deckel öffnen und Kanne komplett auf die Platte stellen.

4. Schritt

01:15 | Wenn das erste Brodeln zu hören ist, die Kanne zur Hälfte von der Platte ziehen.

5. Schritt

01:35 | Wenn der erste Kaffee austritt die Platte ausschalten und je nach Geschwindigkeit die Kanne noch weiter von oder wieder auf die Platte ziehen.

6. Schritt

02:00 | Sobald nur noch ein Zischen zu hören ist und Blasen anfangen auszutreten, dann die Extraktion sofort stoppen. Ich halte die Kanne dazu unter kaltes Wasser.

Den Deckel öffne ich, damit ich sehen kann wann der Kaffee austritt. Zudem kann ich so besser die Fließgeschwindigkeit beurteilen.

Ziel ist es einen schön gleichmäßigen Ausfluss zu erreichen, der nicht zu schnell aber auch nicht zu langsam ist.

Wie bereits eingangs erwähnt: die Mokka-Kanne verhält sich nicht immer gleich. Daher sind die Angaben auch eher als Anhaltspunkte gedacht. Je nach Geschmack kann es auch sein, dass ihr lieber schneller extrahiert und dadurch etwas mehr Säure in der Tasse habt. Oder noch langsamer für eine dunklere Tasse.

Taipiplaya als Mokka
Taipiplaya aus der Mokka-Kanne

Details zur Extraktion

In meinen Messungen hatte ich durchschnittlich eine TDS von 3,25 %. Bei einer Getränkemenge von ca. 36,5 ml ergibt das eine Stärke von 19,77 %. Die Extraktion ist somit sehr schön balanciert, was sich auch im Geschmack widerspiegelt.

Genießen

Bei dieser Art der Zubereitung schmeckt man den "funky" Charakter des Taipiplaya besonders intensiv. Mich erinnert die Tasse an einen Espresso, aber durch den eingesetzten Filter, mit viel weniger Körper. Daher ist das Ergebnis klar und weich.

In der Tasse schmeckt man Rum, Frucht aber auch Zartbitter-Süße - total spannend und eben "funky".