San Ignacio mit der Aeropress
Vor über 10 Jahren habe ich meine ersten Schritte in Sachen Speciality Coffee mit der Aeropress gemacht. Auch heute verwende ich sie noch sehr gerne.
Für mich ist die Aeropress irgendwas zwischen French Press und V60 - eine Mischung aus den Filterkaffee-Brühmethoden Immersion und Percolation. Die Tassen, die ich mit ihr gebrüht habe, sind oft vollmundiger, mit mehr Körper und auch intensiver als mit einer V60.
Da der San Ignacio eine mittlere Röstung ist, funktioniert er super in der Aeropress. Allerdings gilt es darauf zu achten, dass nicht zu viele Röstaromen in der Tasse landen. Genau dafür habe ich dieses Rezept entwickelt.
Das Ergebnis ist eine vollmundig-süße Tasse mit einer angenehmen Säure.
Brührezept
Ich benutze für dieses Rezept eine leicht abgewandelte Form der Aeropress Technik von James Hoffmann.
Die Methode hat den Nachteil, dass sie nicht so gut kontrollierbar ist. Es läuft immer etwas Wasser durch und die Extraktion ist daher nicht gleichmäßig.
Ich habe trotz dieses Nachteils relativ konstant extrahierte Tassen gebrüht. Ein Tipp ist dabei, den Stöpsel der Aeropress ganz vorsichtig aufzusetzen. Damit vermeidet man, dass Druck aufgebaut und Wasser nach unten gepresst wird.
Übersicht
Brüher: Aeropress (1 cup)
Verhältnis: 200 g Wasser zu 10 g San Ignacio (1:20)
Wassertemperatur: 100 C°
Wasser: PCW
Filterpapier: Standard Aeropress
Gesamtzeit: 3:10-3:15 Minuten
Mahlgrad: 24 Clicks mit der Comandante C40 MK4 (ca. 1440 Microns)
Mahlgrad Details
Schritt für Schritt
Die Aeropress verwende ich in diesem Rezept mit einem einfachen Filterpapier. Ich spüle es vorher auch nicht durch. Nach dem Mahlen der Bohnen, fülle ich diese direkt ein und setze die Aeropress auf ein Gefäß.
Das kochende Wasser gieße ich direkt vollständig ein. Dabei drehe ich die Aeropress leicht, damit das ganze Kaffeemehl vollständig mit Wasser in Kontakt kommt. Dann wird, wie oben beschrieben, vorsichtig der Stöpsel aufgesetzt. Dazu nehme ich Gefäß und Aeropress von der Waage.
Nun heißt es warten. Nach 2:30 Minuten schwenke ich das Gefäß samt Brüher ein paar mal. Das sorgt für eine bessere Extraktion. Dabei solltet ihr vorsichtig sein, da sich der Stöpsel leicht lösen kann.
Nach 3:00 Minuten drücke ich den Stöpsel sanft nach unten, bis es nicht mehr geht. Am Ende hört ihr die Luft mit einem Zischen entweichen. Das Ganze dauert rund 10 - 15 Sekunden.
Details zur Extraktion
In meinen Messungen hatte ich durchschnittlich eine TDS von 1,12 %. Bei einer Getränkemenge von ca. 184 ml ergibt das eine Stärke von 20,61 %. Das ist eher im "schwächeren" Mittelfeld und tendiert zu einer leichten Tasse.
Genießen
Nach gut 3:15 Minuten habt ihr eine leckere Tasse San Ignacio. Sie ist trotz der schwachen Extraktion vollmundig mit einem schönen Körper. Sie schmeckt süß und hat eine angenehme Säure. Durch die etwas niedrigere Dosis ist kaum etwas von dem Zartbitter/Nougat Charakter des San Ignacio zu schmecken.