Das optimale Wasser für Filterkaffee
Ein praktischer Vergleich meiner drei Wasser-Arten für Filterkaffee
Die Hauptzutat von Filterkaffee ist Wasser. Da liegt es nahe, nicht irgendein Wasser zu verwenden, sondern sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Vorab ein kurzer Hinweis: ich bin kein Chemiker oder Wasserexperte. Deshalb verweise ich für ein grundlegendes Basiswissen an den hervorragenden Blogpost über Kaffeewasser von den Kaffeemachern. In diesem Beitrag geht es um einen praktischen Vergleich meiner drei Wasser-Arten für die Zubereitung von Filterkaffee.
Meine drei Wasser-Arten
Um einen leckeren Filterkaffee zu brühen, verwende ich drei unterschiedliche Arten von Wasser. Für welche Bohne ich welches Wasser benutze, hängt stark vom jeweiligen Rezept ab.
Tischwasserfilter
Der Klassiker, um einen Wasserkocher vor Kalk zu schützen. Ich benutze den Standard Tischwasserfilter von Brita. Im Test von den Kaffeemachern, hat der Tischwasserfilter nicht so gut abgeschnitten. Ich benutze ihn für verschiedene Kaffees aber ganz gerne.
Volvic
Das Standardwasser in der Specialty Coffee Szene! Ich benutze es in meiner Espresso-Maschine und auch häufig für leicht gerösteten Filterkaffee mit viel Säure. Ein großer Nachteil ist ohne Frage der anfallende Plastikmüll.
PCW - Pure Coffee Water
Der für mich einfachste Weg ordentliches Wasser für Filterkaffee selbst herzustellen. Die abgepackten Mineralien werden einfach in einen handelsüblichen 5-Liter Kanister mit destilliertem Wasser gegeben. PCW hält sich nach eigenen Angaben beim TDS an den SCA -Standard. Auch hier fällt aber leider Plastikmüll an.
Geschmacksvergleich
Der direkte Geschmacksvergleich ist gar nicht so einfach. Wie oben bereits erwähnt, wähle ich oft nach vielem Probieren das richtige Wasser zum richtigen Kaffee aus. Trotzdem habe ich versucht, mit einer Teströstung eines äthiopischen washed Yirgacheffe, einen Vergleich anzustellen. Dafür habe ich die Cupping Methode gewählt.
Grundlage war das Barista Hustle QC Protocol, wobei ich die Kategorie Aroma ausgespart habe.
Ergebnis
Hinweis: die Werte sind nur relativ zu betrachten. Ich habe mich einfach an einer strukturierten Art und Weise bedient, einen Vergleich anzustellen. Ob der verkostete Yirgacheffe eine 85+ Bohne war, sei dahingestellt.
- Tischwasserfilter: 89,5
- Volvic: 93,5
- PCW: 95,5
Bei der für mich interessantesten Kategorie Balance, hat das Wasser von Volvic die meisten Punkte erzielt. Nichtsdestotrotz ist das Ergebnis eindeutig: mir schmeckt der Filterkaffee mit Pure Coffee Water am besten.
Acidity / Säure
Im Kaffee ist Säure, gerade bei Specialty Coffee, ein viel diskutiertes Thema. Daher hier mein persönlicher Eindruck für die drei vorgestellten Wasser-Arten.
Besonders der Tischwasserfilter sticht hervor. In manchen Kaffees bringt er die Säure wunderbar zum Vorschein - oder erweckt sie zum Leben. In anderen Kaffees wiederum ist sie dann zu viel. So auch im Falle des verkosteten Yirgacheffes.
Für mich hat auch hier Volvic die Nase vorne. Die Säure wird leicht unterstützt, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
Fazit
In meinem Sommer-Brührezept mit der Aeropress für den Holm Decaf habe ich Volvic empfohlen. Es ist eine sehr gute Basis für einen leckeren Filterkaffee und überall erhältlich.
Mit Pure Coffee Water kann man aber einen etwas nuancierteren Geschmack erreichen. Sicher nicht bei jedem Kaffee notwendig oder vielleicht sogar gewünscht, daher mein Fazit: es kommt auf die Bohne an!